Sylvester-Jordan-Preis
Im Rahmen der alljährlichen Vollversammlung des Alumni- und Fördervereins der Juristischen Fakultät der LMU München e.V. werden die besten Absolventinnen und Absolventen der beiden Termine der Juristischen Universitätsprüfung des Vorjahres mit dem Sylvester-Jordan-Preis ausgezeichnet.
Voraussetzungen
In jedem der beiden Termin der Juristischen Universitätsprüfung werden die Absolventinnen und Absolventen, die ihre Juristische Universitätsprüfung mit den besten Noten abgeschlossen haben, mit dem Sylvester-Jordan-Preis ausgezeichnet. Entscheidend ist dabei die Gesamtnote aus Seminarleistung und Abschlussklausur.
Sylvester-Jordan-Preis
Diese insgeamt sechs Kandidatinnen und Kandidaten erhalten im festlichen Rahmen der alljährlichen Alumniversammlung die Auszeichnung in Form einer Urkunde überreicht. Diese weist die genaue Platzziffer im jeweiligen Termin der Juristischen Universitätsprüfung aus.
Sylvester-Jordan
Sylvester Jordan ist eine Ikone (manche sagen: Märtyrer) des deutschen Vormärz. Er war einer der Vorreiter des liberalen Rechtsstaates, selbst Staatsrechtslehrer, als Hintermann beim revolutionären Sturm auf die Frankfurter Wache 1833 denunziert und annähernd 6 Jahre lang in Festungshaft nach Verurteilung 1843 vom Obergericht zu Marburg "wegen Beihülfe zum versuchten Hochverrath, begangen durch Nichthinderung hochverrätherischer Unternehmungen". Erst in der Appellation wurde das Urteil aufgehoben und er rehabilitiert.
Er war Abgeordneter in der Frankfurter Paulskirche, Vizepräsident des Vorparlaments, davor schon federführend bei der kurhessischen Verfassung von 1831. Auf ihn geht seither die Unverletzlichkeit der Wohnung als Grundrecht in den deutschen Verfassungen, also auch unser Artikel 13 im GG, zurück.
Bezug zur Juristischen Fakultät der LMU
Jordan ist ein echter Alumnus. Er hatte 1815-1817 Jura maßgeblich an unserer Fakultät studiert, war von ihr 1817 promoviert worden („Über die Auslegung der Strafgesetze mit besonderer Rücksicht auf das gemeine Recht“). Dies alles noch zu ihrer Landshuter Zeit, vor der Verlegung der LMU 1820 nach München. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen, ein Schuhmachersohn aus der Nähe von Innsbruck. Bildungshungrig entwuchs er diesen Verhältnissen, bekam für seine Studien Stipendien, wurde Schüler des großen Carl Mittermaier, arbeitete kurz in der Praxis am Landshuter Landgericht und als Anwalt, habilitierte sich dann in Heidelberg und folgte 1822 dem Ruf auf eine staatsrechtliche Professur nach Marburg, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte.